Das Meisterhaus Kandinsky Klee ist Teil des Ensembles der Meisterhäuser, welche unter der Leitung von Walter Gropius zwischen 1925 bis 1926 entstanden. Seit 1996 gehört es, gemeinsam mit den anderen Bauhaus-Bauten in Dessau, zum UNESCO Welterbe.

Den Meisterhäusern kommt eine besondere Bedeutung als Wohn- und Arbeitsorte der Bauhausmeister zu, welche die Innenräume nach ihren Vorstellungen farblich gestalteten.
Das Meisterhaus Kandinsky Klee sorgte bereits zur Bauzeit mit der farbigen Gestaltung seiner Innenräume für Aufsehen, da es den Purismus der Architektur durch frei gewählte und nuanciert aufeinander abgestimmte Wandfarben konterkarierte.

2017 wurde der Bau im Rahmen einer durch die Wüstenrot Stiftung beauftragten Machbarkeitsstudie baugeschichtlich, konstruktions- und materialtechnisch umfassend analysiert. Dafür wurde die differenzierte, bauhistorisch bedeutende Farbgestaltung der Innenräume nahezu lückenlos aufgenommen und umfänglich naturwissenschaftlich untersucht. Nach Vorlage eines restauratorischen Farbkonzeptes, welches eine möglichst „pigmentgenaue“ Rekonstruktion der Auszugsfassung der beiden Bauhausmeister, datiert auf das Jahr 1932, zum Ziel hatte, wurde mit der Umsetzung der Malerarbeiten begonnen. Alle Farbtöne wurden als sogenannte Handausmischungen, unter Verwendung von vorab exakt bestimmten Trockenpigmenten ausgeführt. Auf diese Weise erhielten die Oberflächen die Farben, Texturen und Glanzgrade, die der letzten zusammenhängenden Innenraumgestaltung Kandinskys und Klee am nächsten kommen.